Die ursprünglich für diesen Mai geplante Eröffnung der Eislinger „Buntweberei“ im Südwesten der Stadt wurde Corona-bedingt verschoben. Wann planen die Verantwortlichen den großen Startschuss?
Die Hoffnung, dass bald wieder richtig gefeiert werden kann, hat man in der Eislinger Buntweberei noch nicht begraben. Kein Wunder: Neben dem Verwaltungssitz von Salvia Elektro wird die Buntweberei auf dem Wurster-Areal Gastronomie, Eventlocation, Hotel, Fitnesstudio, Seminarhaus und Shops beherbergen. „Momentan sind wir bei der Fertigstellung unseres Außenbereichs“, berichtet der Initiator des 25-Millionen-Projekts, Filippo Salvia. Einen besonderen Blickfang stellt dabei ein Wasserlauf dar, der mit gebrauchtem Granit die Verbindung zur Historie des Ortes mit dem einst dort verlaufenen Mühlkanal schlägt. Die Mitte des Areals soll mit einer Esplanade zum Verweilen einladen. Der Hotelbau sei praktisch fertig, so Salvia weiter. Küche, Kältetechnik, Möblierung würden in den kommenden Wochen folgen.
Die ursprünglich für die Zeit zwischen Ostern und Pfingsten geplante Eröffnung ist aufgrund der aktuellen Pandemiesituation verschoben worden, erklärt Filippo Salvia: „Es hätte ja keinen Sinn gemacht, wenn wir jetzt eröffnet hätten“. Stattdessen sei die Zeit für ein „Feintuning“ genutzt worden. Einzelne Materialien seien beispielsweise nochmals neu überdacht worden. Eine „softe Eröffnung“ wird es nun am 15. Juli geben, bevor dann im Herbst, zwei Jahre nach dem ersten Spatenstich am 30. Oktober 2019, richtig gefeiert werden soll. „Den Sommerbetrieb wollen wir noch mitnehmen“, sagt Salvia.
Hat das Areal auf dem einstigen Wurster-Gelände doch einiges, gerade in der warmen Jahreszeit, zu bieten. Etwa die verglaste Skybar auf dem Dach des sechsstöckigen Gebäudes. „Sie steht allen offen“, betont Filippo Salvia. Die Skybar auf dem Dach ist aber nicht Teil des Hotels, das ebenso wie das „Eislinger Tor“ im Norden der Stadt von Andreas Brucker betrieben wird. Das Hotel „Loom“ in der Buntweberei bietet 72 Zimmer und ein Appartement an. Skybar und Hotel werden getrennte Eingänge haben.
Ebenfalls auf der Zielgeraden sind die Arbeiten im neuen Verwaltungsbereich. Für den 8. Juli ist der Umzug der 110 Mitarbeiter vom ebenfalls noch recht neuen Gebäude in der Gutenbergstraße („Eislinger Tor“) in die Seewiesenstraße geplant. Dort werden sie dann Räume auf modernstem Niveau vorfinden. Salvia hat sich dabei von „Ideen, die über den großen Teich geschwappt sind“ inspirieren lassen.
„New Work“ und „Silicon Valley“ sind zentrale Begriffe, an denen sich die Ideen für Kreativräume und Workspaces ausrichten. Mit dem großstädtischen Niveau sollen auch Maßstäbe im Bereich des Handwerks gesetzt werden. Zudem sind die Arbeitsräume so ausgelegt, dass sie jederzeit verdichtet werden können. Denn Wachstum stehe weiter auf der Agenda des Betriebs, der deutschlandweit zu den führenden Gebäudetechnikanbieter zählt und in den vergangenen Jahren bereits ein atemberaubendes Tempo vorgelegt hat.
Der zweite Bauabschnitt verlaufe ebenfalls planmäßig. Hier ist die Fertigstellung für den Herbst geplant. Für das Fitnessstudio, das in dem im Bau befindlichen Teil unterkommen wird, ist Salvia noch im Gespräch mit potentiellen Betreibern. Weitere Konzepte, die in dem Gebäude unterkommen werden, sind noch nicht spruchreif. Dagegen ist bei der Weinbar und Trattoria „Casa Amici“ bereits alles klar. Sie wird von Familie D‘Onofrio, die bereits den „Adler“ in der Stadtmitte sehr erfolgreich führt, betrieben. Partner werden die Musiker „Mimmo and Friends“ sein. Die süditalienische Lebensfreude soll nicht nur mit gut-bürgerlicher italienischer Küche sondern auch mit Live Musik transportiert werden.
Mit dem Projekt entstehen 140 Arbeitsplätze
Salvia Elektro beschäftigt 1350 Mitarbeiter an 21 Standorten und ist eines der deutschlandweit führenden Unternehmen im Bereich Gebäudetechnik. Beim Richtfest der Buntweberei waren es noch 800 Mitarbeiter an 15 Standorten gewesen. Mit der Buntweberei würden 140 Arbeitsplätze geschaffen, so Fillipo Salvia. Salvia engagiert sich auch vermehrt in der Verbandsarbeit im Bereich Elektrotechnik. Gerade in Krisenzeiten, wie jetzt, werde deutlich, wie wichtig dies sei.
